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Cockapoo vom MayWald
Warum Mischlinge züchten?
Das ist eine gute Frage, die sich garnicht so einfach auf die Schnelle beantworten lässt. Mir ist durchaus bewusst das dieses Thema oft für Streit und Diskussionen in der Hundewelt sorgt. Ich selbst habe in der Vergangenheit Rassehunde gezüchtet. Durch die Erfahrungen, die ich in dieser Zeit sammeln durfte, war für mich jedoch bald klar, dass es so nicht weiter gehen kann und ich einen anderen Weg einschlagen möchte. Wobei es kaum einen Unterschied macht, ob man Rassehunde im VDH oder in der Dissidenz züchtet. Ich habe schon in beiden Verbänden gezüchtet und spreche aus Erfahrung. Beides hat sein Für und Wider und die Seriösität der Zucht steht und fällt letzlich mit dem Züchter selbst. Ich bin keineswegs ein Gegner der Rassehundezucht. Ich bin jedoch der Meinung, dass sich etwas ändern muss. Die moderne Rassehundezucht, wie sie heute betrieben wird, bringt einfach zu viel Tierleid hervor. Dabei sind viel mehr Rassen betroffen, als man zunächst glauben mag. Nicht nur die Extreme in der Optik und der Anatomie, auch mangelnde genetische Vielfalt spielt hier eine große Rolle. Es kann einfach nicht sein, dass diese"schöner sterben Hunde" von uns Menschen rein nach ihrer Optik beurteilt und selektiert werden, völlig außer Acht lassend, welches Leid man dem Tier damit zufügt. Wer sich zu diesem Thema näher informieren möchte, dem kann ich das Buch von Prof. Dr. Achim Gruber "Geschundene Gefährten" sehr ans Herz legen. Unsere Welt hat sich gewandelt und eine Vielzahl der heutigen Hunderassen sind schlichtweg arbeitslos. Heute soll der Hund überwiegend ein Begleiter der Familie sein. In dieser Rolle fühlt sich bei weitem nicht jeder Hund wohl. Nicht selten kommt es dann zu Missverständnissen und Fehlverhalten zwischen Mensch und Tier. Bei der Auswahl eines Hundes darf man nie außer Acht lassen für welchen Zweck er ursprünglich gezüchtet wurde, denn diese Eigenschaften werden maßgeblich das Zusammenleben prägen. Der Trend jede beliebige Rasse, ohne Sachverstand und Kentnisse über Zucht, mit einem Pudel zu verpaaren halte ich ebenfalls für fragwürdig. Es soll ja hier nicht darum gehen, auf Teufel komm raus ein neues optisches Schönheitsideal zu kreieren. Vielmehr sollte im Vordergrund stehen gesunde, freundliche Familienhunde mit Eigenschaften zu züchten, die in unsere moderne und schnelllebige Zeit gut zu integrieren sind. Da die meisten Rassehunde bereits über einen viel zu geringen Genpool verfügen, ist man fast gezwungen, artverwandte Rassen miteinander zu verpaaren, um wieder eine größere genetische Vielfalt zu erhalten. Da sowohl der Pudel, als auch der American Cocker Spaniel Jagdhunde sind, eine ähnliche Anatomie aufweisen und beide dem Menschen sehr zugetan sind, bin ich der Auffassung, dass sich diese beiden Rassen sehr gut kombinieren lassen und ihre Aufgabe als robuster, langlebiger Familienbegleiter gut meistern werden.
GENETIK
Das Thema der Farbgenetik ist eines, welches mich im besonderen Maße interessiert. Es ist ein wahnsinnig umfangreiches und komplexes Thema. Ein gewisses Grundwissen zu diesem Thema finde ich sehr wichtig. Nicht nur optische Aspekte sind hier zu berücksichtigen, vielmehr ist das Risiko kranker Welpen auf Grund von Fehlverpaarungen sehr hoch, wenn man nicht über das nötige Wissen verfügt. Über die Farbgenetik ist im September 2017 ein Buch erschienen, welches als einziges deutschsprachiges Buch dieses Thema ausführlich erklärt. Jedem, der sich dazu weiter bilden möchte, kann ich dieses Buch nur empfehlen.
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Die Genetik der Fellfarben beim Hund
Kynos Verlag
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Die Genetik ist die Wissenschaft der Vererbung und ein Teilgebiet der Biologie.
Kennt man sich mit der Genetik und Vererbungslehre aus, kann man gezielt Hunde miteinander verpaaren, um möglichst gesunde und wesensfeste Welpen zu bekommen. Dies ist für eine gute Zucht und gesunde Hunde die Grundvoraussetzung und sollte für jeden Züchter das höchste Gebot sein.
Es ist immer wichtig, dass man sich im Vorfeld über alle wesentlichen Dinge informiert und möglichst viel über seine Zuchttiere und deren Ahnen weiß. Um ganz sicher zu gehen, sind unsere Hunde alle DNA getestet (Erbkrankheiten incl. Augenerkrankungen), umfangreich röntgenologisch auf HD, ED und OCD sowie natürlich auf Patellaluxation untersucht.
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Was ist ein American Cockapoo?
Zugegeben, bei den vielen Pudelkreuzungen verliert man schonmal den Überblick. Wie oben bereits beschrieben, sollten die Beiden zu kreuzenden Rassen zueinander passen. Was viele nicht wissen ist, dass der Cockapoo bereits in den 1960er Jahren in Amerika gezüchtet wurde. In Amerika wurde damals ausschließlich der American Cocker Spaniel eingesetzt. Der American Cocker Spaniel wurde in Amerika um 1940 aus dem Englischen Cocker Spaniel heruasgezüchtet. Ziel war es, einen Familien- und Showhund zu kreieren. Daher zeigt der American Cocker Spaniel deutlich weniger Jagdtrieb und Arbeitsdrang als der Englische Cocker und ist deshalb als reiner Familienhund und für Menschen, die nicht sehr aktiv mit ihrem Vierbeiner arbeiten möchten, besser geeignet. Der American Cocker Spaniel ist zudem deutlich kleiner und leichter als sein Englischer Vetter. Meine Mädels haben gerade mal eine Schulterhöhe von 36cm und ein Gewicht von ca. 7,5kg. In meiner Zucht kommen ausschließlich große Zwergpudel bzw. kleine Kleinpudel als Deckrüden zum Einsatz. Mir ist es sehr wichtig, dass der Rüde in etwa die Größe der Hündin hat, um zum einen Komplikationen bei der der Geburt zu vermeiden und zum anderen Probleme im Skelett und der Anatomie zu verhindern. So ist mit einem sehr homogenen Wurf zu rechnen und die zu erwartende Endgröße der Welpen lässt sich gut vorhersagen.
Zuchtformen
Verpaart man Cocker Spaniel mit Pudel bezeichnet man diese Cockapoo Welpen als F1 Generation. In der F1 Generation tragen die Welpen jeweils 50% Cocker Anteil und 50% Pudel Anteil. Das Fell der Hunde aus der F1 Generation ist oft wellig bis leicht lockig. Bis der Hund ungefähr 18 Monate alt ist verändert sich sein Fell noch in der Struktur und Beschaffenheit. Bei Welpen aus der F1 Generation kommt es vor, dass man nicht haarende oder auch leicht haarende Welpen im Wurf hat, da sich die nicht haarende Eigenschaft des Pudels nicht immer durchsetzt.
Verpaart man Cockapoo mit Pudel, so ist dies die F1b Generation. In der F1b Generation stecken 25% Cocker Anteil und 75% Pudel Anteil. Diese Welpen sind oft stark wellig bis lockig im Fell und verlieren in der Regel keine Haare. Diese beiden Zuchtvormen werden am häufigsten gezüchtet. Um nicht die selben Probleme der Rassehundezucht zu bekommen, werden Cockapoos nicht oft untereinander verpaart.
Die Größe
Manchmal werde ich gefragt, ob ich "Mini" oder "Maxi" Cockapoos züchte. Im Grunde tue ich weder das Eine noch das Andere. Ich empfinde es gesundheitlich nicht als sinnvoll Hunde unterschiedlicher Größe miteinander zu verpaaren. Einige Zentimeter machen da sicher nichts aus. Ich denke da eher an Verpaarungen von Golden Retriver und Zwerg- bzw. Toypudel um sogenannte Mini Goldendoodles zu erhalten. Die Anatomie und die Skelettstruktur dieser beiden Rassen weichen einfach zu stark voneinander ab. Möchte man gezielt einen kleinen Doodle, gibt es den Maltipoo oder Havapoo. Dort wird der Maltester bzw. Havaneser mit einem Toypudel verpaart. Der Cockapoo zählt zu den mittel großen Doodels. Dort unterscheidet man einzig zwischen dem English Cockapoo mit Englischem Cockerspaniel und dem American Cockapoo mit American Cocker Spaniel. Hier kommen in der Regel Zwerg- oder Kleinpudel zum Einsatz. Den Unterschied zwischen Engish und American Cockapoo habe ich oben im Text bereits erklärt. Möchte man etwas größeres, gibt es den Goldendoodle oder den Labradoodle. Hier wird der Golden Retriver bzw. der Labrador Retriver mit einem Königspudel verpaart. Ich bin der Ansicht, dass die Paarungsparter in Größe und Anatomie immer zueinander passen sollten. Unsere Cockapoos haben ausgewachsen in etwa eine Größe zwischen 36cm und 39cm und 7kg bis 9kg.
DER PREIS
Das Gesetz der Wirtschaft
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Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen.
John Ruskin (1819-1900)
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WOHER KOMMEN DIE PREISUNTERSCHIEDE?
Als Züchter hat man hohe Fixkosten, was Zucht, Aufzucht, Deckrüdengebühr, Frühprägung, Gesundheitsvorsorge, Tierarzt, Steuer etc. betrifft. Als Züchter im Verein hat man sich zudem an strenge Richtlinien zu halten und unterliegt regelmäßigen Zuchstättenkontrollen. Nur so ist gewährleistet, dass die Welpen in einem sauberen und artgerechten, sozialen Umfeld aufwachsen.
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Die Zeit und Fürsorge, die ein Züchter seinen Welpen und Zuchttieren für Pflege, Erziehung, Sozialisierung und Tierarztbesuchen zukommen lassen muss, sind nur schwer mit Geld aufzuwiegen. Nicht zu vergessen ist der große Zeit- und Kostenaufwand für Seminare und Weiterbildungen.
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Wenn Ihnen der Preis eines Welpen zu hoch erscheint, dann denken Sie bitte daran wie die „Welpen vom Wühltisch“ aufwachsen. Für jeden Kauf eines solchen Welpen werden nochmal doppelt so viele in den Handel gebracht. Durch den Kauf sorgen Sie dafür, dass die armen, geschundenen Elterntiere immer wieder für Nachwuchs sorgen müssen. Sie werden unter erbärmlichen Zuständen zur Zucht missbraucht. In den Massenzuchten werden die Hunde in Käfigen gehalten und im Dreck geboren. Die Zuchthündinnen werden als „Gebärmaschinen“ missbraucht. Käufer dieser Welpen werden nur wenig und kurze Freude an solchen Tieren haben.
Dass Rassehunde, sowie seriös gezüchtet Hybridrassen, in Deutschland ein gewisses Preisniveau haben, hat seine Gründe. Es spiegelt die tatsächlichen Kosten und den erheblichen Aufwand der Hundezucht wider.
Für den Züchter ist zudem eine Selektion der Zuchttiere nach Gesundheit, Wesen und Rassemerkmale unerlässlich aber kostspielig. Er muss zum Zwecke der Zucht teuer erworbene Tiere, die sich jedoch aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zur Zucht eignen, weit unter dem Beschaffungswert abgeben oder als reines Liebhabertier behalten und neue Zuchttiere dazukaufen. Wird dies unterlassen, spricht man nicht mehr von Hundezucht, sondern von bloßer Vermehrung. Unser Bestreben ist nicht die private Bereicherung, sondern die Erhaltung und Weiterentwicklung der geliebten Hunderasse bzw. Hybriden.
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Unser Zuchtziel ist es gesunde und wesensfeste Hunde zu züchten, wie es vom seriösen Züchter erwartet wird.
Wir müssen unsere Welpen nicht so schnell wie möglich vermitteln, wir stehen weder unter finanziellem noch zeitlichem Druck.
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Bitte informieren Sie sich gut bevor Sie einen Welpen kaufen. Nehmen Sie im Vorfeld Kontakt mit dem Züchter auf und besuchen sie die Zucht bevor Sie einen Welpen dort kaufen wollen. Ein seriöser Züchter nimmt sich immer die Zeit, Ihnen alles zu zeigen und Ihnen alle Fragen zu beantworten. Sollten Sie Zweifel haben, kaufen Sie dort lieber keinen Welpen. Hören Sie auch immer auf Ihr Bauchgefühl.
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